Was ist das für eine Forschungsstation?
Als erste Forschungsstation in der Antarktis ist die Neumayer-Station III (betrieben vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) ein kombiniertes Gebäude für Forschung, Betrieb und Wohnen auf einer Plattform oberhalb der Schneeoberfläche - verbunden mit einer in den Schnee gebauten Garage.
Auf der Plattform sind innerhalb einer Schutzhülle insgesamt 100 Container mit Wohnräumen, Küche, Messe und Hospital sowie verschiedene Labore, Funkraum, Sanitärräume, eine Energiezentrale und eine Schneeschmelze untergebracht. Die Garage unterhalb der Station beherbergt Werkstätten, Vorrats-, Abfall- und Tankcontainer und bietet Stellplätze für die Pistenbullys und Motorschlitten.
Die Schelfeiskante, an der die Versorgungsschiffe anlegen, liegt rund 16 Kilometer entfernt.
Ein wesentliches Merkmal der Station ist, die Beeinträchtigungen durch die wachsende Schnee- und Eisoberfläche mit Hilfe hydraulischer Hebevorrichtungen zu kompensieren, jedoch ohne dabei Bauteile im Schneegrund zu hinterlassen. Die Gesamtlast von etwa 2300 t verteilt sich auf 16 Fundamentplatten. Vor dem Anheben der gesamten Station werden diese einzeln hydraulisch hochgezogen, mit Schnee verfüllt und anschließend der gesamte Garagenraum mit Schnee aufgefüllt.
Im antarktischen Winter leben und arbeiten in der Regel neun Personen in der Station: ein Arzt, der auch Stationsleiter ist, ein Meteorologe, ein Luftchemiker, zwei Geophysiker, ein Ingenieur, ein Elektriker, ein Funker/Elektroniker und ein Koch. Die Überwinterer bleiben 14 bis 15 Monate. Über neun Monate sind sie nur über Funk mit der Außenwelt verbunden.
Wo liegt die Station?
Ekström-Schelfeis, Atka-Bucht, nordöstliches Weddell-Meer: Das Ekstroemisen ist ein etwa 8700 Quadratkilometer großes, 100 - 850m dickes Schelfeisgebiet in der Ostantarktis.
Wozu die Forschung?
Ziel der Forschungsarbeiten ist, die Veränderungen der globalen Umwelt und des Erdsystems zu entschlüsseln, die teils natürlich und teils durch den Menschen hervorgerufen sind.
Wichtige Aufgabe des Alfred-Wegener-Instituts ist deshalb, die Bundesregierung aktuell über die eigenen Forschungsergebnisse zu informieren und sie in der Umweltpolitik kompetent zu beraten.
Wie kommen die ZARGES Kisten an die Station?
Gleich auf zwei Wegen. Zum einen wird die Station meistens einmal pro Sommer (auf der Südhalbkugel, meist im Dezember - also wenn bei uns in Europa Winter herrscht) vom Forschungsschiff "Polarstern" versorgt. Das Schiff hat Container voll beladen mit Proviant und technischer Ausrüstung an Bord, die an der Schelfeiskante in der Atka-Bucht entladen und dann mit Pistenbullys zur Station gefahren werden.
Zudem landen im kurzen antarktischen Sommer acht- bis zehnmal Versorgungsflugzeuge an der Station. Auch sie transportieren Material, sind aber in erster Linie für den Transport der Wissenschaftler und der Techniker vorgesehen.
Der Flugweg der Kisten lautet dann in der Regel Deutschland (Frankfurt a. M.) - Kapstadt - russische Station Nowolasarewskaja - Neumayer Station.
Von Kapstadt bis zur russischen Station Novo sind die Kisten an Bord einer Iljuschin-Maschine. Von Novo bis Neumayer werden sie zum Beispiel in kleinere Basler-Maschinen (ehemalige DC-3) verladen.
Was wird in den Kisten transportiert?
Vor allem technische Ausrüstung und Material das sehr empfindlich ist und besonderen Schutz benötigt, also nicht einfach in einem Seesack verstaut werden darf.
Und: Die meisten Expeditionsteilnehmer haben auch noch zusätzlich eine ZARGES Kiste mit dabei, in der er oder sie die persönlichen und privaten Habseligkeiten mit nimmt, auf die sie während der anspruchsvollen Zeit nicht verzichten möchten.
Die ZARGES Mitarbeiter freut es ein Teil dieser wichtigen Forschungen zu sein und wir wünschen dem gesamten Neumayer-Team und dem Alfred-Wegener-Institut weiterhin viel Erfolg!
DAS ALFRED-WEGENER-INSTITUT
Mehr über das Alfred-Wegener-Institut und die Neumayer Station III können Sie HIER erfahren.